Hedi

Dieser tunesische Beitrag nimmt mich schnell mit in die Welt eines jungen Tunesiers der an einem Wendepunkt in seinem Leben steht. Schnell erfahre ich, dass er in einem öden Job mit unfreundlichen Arbeitsbedingungen und einer alles bestimmenden, dominanten Mutter lebt. Seine arrangierte Hochzeit steht kurz bevor.

Fast kann ich sein Korsett spüren und wünsche mir die ganze Zeit, dass er Emotionen zeigt und rebelliert. Doch bis dahin zieht sich der Film, ich bekomme Einblick in ein klein wenig Traditionen und die schwere Zeit im Land. Die Bilder sind trist wie die Grundstimmung.

Doch endlich passiert etwas, Hedi verliebt sich zart und bricht aus seiner Lethargie aus, eine Freude ihm dabei zuzuschauen, ich atme auf und befreie mich mit. Fast wurde mir der Kinosessel zu eng. Zwischen traurigem Tourismus und dem trockenen Alltag passiert ein kleines Wunder. Aber die Berlinale wäre nicht was sie ist, wenn mir nun ein Happyend präsentiert würde. Ganz vorsichtig zeichnen sich Unwägbarkeiten ab und ich ahne: es wird nicht leicht.

Hedi befreit sich emotional und bricht auf und aus, doch das Wunder trägt nicht bis in die Zukunft, das Ende bleibt offen…der Abschied fällt schwer und ich bin berührt.

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