Berlinale 2020 – Sheytan vojud nadarad | There Is No Evil | Es gibt kein Böses

© Cosmopol Film

Dies ist der letzte Wettbewerbsbeitrag und ich nehme vorweg, könnte das ein Bär sein? 

In diesem, im Iran handelnden Film, ist nichts wie es scheint, hinter aller Harmlosigkeit steckt die Frage nach dem Umgang mit dem Tod, der Todesstrafe und dem Leben in einer Diktatur bzw. einem totalitären System. 

In vier scheinbar unabhängigen Episoden wird das Thema Todesstrafe und der moralische Umgang damit, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Ein kluges Drehbuch baut hier sehr geschickt Spannung auf, so dass ich mich nicht entziehen kann und der Schrecken wächst. 
Jede Geschichte hat eine andere Optik und somit auch seine eigene Färbung, trotzdem sie nicht tatsächlich miteinander verwoben sind, gibt es zu jedem Part einen Cliffhanger. Überzeugende Darsteller, großartige Kameraführung und kleine Details, die Großes verstecken, machen diesen Film wie eine Welle, die langsam anrollt, über mich drüber geht und lange abebbt. 

Noch immer gibt es die Todesstrafe auf unserer Welt, noch immer Diktaturen und der Regisseur riskiert wahrscheinlich einiges mit diesem Film. Ich würde ihm meinen Bären geben.





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